Das wilde Japan - Wandertag in der Sandan-Schlucht

Heute klingelt mal wieder der Wecker. Wir haben uns eine Wanderung in der Sandan-Schlucht vorgenommen. Die 11 Kilometer lange Schlucht liegt etwa 50 Kilometer nordwestlich von Hiroshima. Ein Expressbus bringt uns vom Busbahnhof in etwa 1,5 Stunden zunächst quer durch Hiroshima und dann über die Autobahn an den Haupteingang der Sandan-Schlucht. Unterwegs auf der Fahrt in die Berge sehen wir typische Reis-Terrassen und kleine Dörfer. 

 

Die Schlucht Sandan-kyo gehört zum Nishi-Chugoku-Sanchi-Quasi-Nationalpark. Wir wollen den Wanderweg entlang des Flusses Shibaki-gawa in Angriff nehmen. Der Reiseführer verspricht uns Wasserfälle, Badestellen und Wälder. 

 

Tatsächlich ist es in den schattigen Wäldern der Berge am Vormittag noch angenehm kühl. Ich schätze mal, dass wir "nur" so etwa 25 Grad haben. Es weht ein angenehmes Lüftchen und die Schwüle ist halbwegs erträglich. Am Eingang mit dem Busparkplatz und einer Tourist-Information gibt es ein paar Restaurants und Cafés. Doch die haben an diesem Wochentag allesamt geschlossen. Insofern sind wir auch ziemlich alleine hier - eine Seltenheit auf unserer Japan-Reise. 

 

Zu Beginn des Weges treffen wir noch eine Gruppe mit jungen Kajak-Fahrern, dann wird es zunehmend einsam. Ein bisschen ist es hier wie in den Pyrenäen. Ein wilder Flusslauf, tiefblaue Wasserbecken und kleine Wasserfälle. Alles überragt von fantastischen Felsformationen. Unser Wanderweg schlängelt sich entlang des Flusses. Allerdings ist er nur in eine Richtung zu gehen und wir müssen uns irgendwann zu einer Umkehr entscheiden und die gleiche Strecke wieder zurück wandern. Nach etwa 2 Stunden und zwei Drittel des Weges kehren Lea und ich um. Wir möchten den Express-Bus um 15.00 Uhr erreichen. Wir wandern gemütlich zurück, während Annika und Katrin noch bis zu den viel gepriesenen Wasserfällen weiter wandern und evt. einen späteren Bus nehmen möchten. Der benötigt jedoch 3-4 Stunden für die Fahrt nach Hiroshima.

 

Auf dem Rückweg begegnen uns sowohl zu Wasser als auch zu Lande einige Schlangen. Braun und ziemlich lang schlängeln sie sich durch die Gegend. Ob davor die japanischen Schilder am Wegesrand gewarnt haben? Und ob die wohl giftig sind? Jetzt machen auch die Wanderstöcke aus Holz Sinn, die man am Haupteingang mitnehmen konnte.

Auf halbem Wege liegt ein Restaurant, wo man sich von einem Gondoliere ein Stück weit über den Fluss schippern lassen kann. Hier gibt es gar seltsame Flussbewohner, die aussehen wie Riesen-Kaulquappen. Wir konnten leider nicht herausfinden, um welche Spezies es sich hierbei handelte.

Abschied von Hiroshima

Gerade noch rechtzeitig für den Express-Bus nach Hiroshima treffen auch Annika und Katrin ein. Sie sind tatsächlich noch bis zu einem der Wasserfälle gekommen und dann ziemlich flott zurück marschiert.

Alle zusammen fahren wir also zurück, shoppen noch ein paar Souvenirs (insbesondere Grüntee und Matcha) und berappen den Eintritt von 1.700 Yen für den Orizuru-Tower. Die Plattform auf dem Hochhaus unmittelbar beim Atombomben-Dom scheint ziemlich neu zu sein. Die Aussicht von oben ist grandios. Zudem sind wir fast alleine. Wir genießen einen tollen Sonnenuntergang bei einem Feierabend-Bier. Das Stockwerk unter der Aussichtsplattform ist multimedial aufbereitet und lässt uns nochmals in die Geschichte der Stadt eintauchen. Anschließend gehen, bzw. rutschen wir über einen Wandelgang vom 12. Stock hinunter ins Erdgeschoss. Der Abstecher hierher hat sich wirklich gelohnt.

Zum Abendessen gibt es heute ein leckeres Tempura-Gericht. Zurück im Hotel wird der Rucksack gepackt um morgen die leider letzte Station unserer Reise Kobe anzusteuern.

 

Unser Fazit für Hiroshima:

eine sehr beeindruckende und berührende, eine junge und moderne Stadt mit einem erstaunlichen Umfeld. Die Berge und die Natur sind nah, es ist nicht so überlaufen und voll wie in den anderen besuchten Städten.

Wir geben Hiroshima die volle Punktzahl.


Maritimes Tor zur Welt - Kobe